Erbschein und Erbenfeststellung – Ihre Rechte im Erbscheinsverfahren bei streitiger Erbeinsetzung
Nach einem Erbfall stellt sich häufig die Frage: Wer ist tatsächlich Erbe? Insbesondere bei unklaren, widersprüchlichen oder umstrittenen Testamenten entstehen erhebliche Unsicherheiten. Die Klärung dieser Frage erfolgt in der Regel im Rahmen eines Erbscheinsverfahrens – ein Verfahren, das nicht selten in einen erbitterten Streit mündet.
Was ist ein Erbschein?
Der Erbschein ist ein amtliches Zeugnis des Nachlassgerichts darüber, wer Erbe geworden ist und welchen Umfang das Erbrecht hat. Ohne Erbschein ist es oft nicht möglich, über den Nachlass zu verfügen, etwa Konten aufzulösen oder Immobilien zu verkaufen.
Typische Streitfragen im Erbscheinsverfahren:
- Wirksamkeit von Testamenten: Ist das Testament formgültig errichtet worden? Hat der Erblasser das handschriftliche Testament selbst verfasst?
- Auslegung unklarer Verfügungen: Was wollte der Erblasser tatsächlich bestimmen?
- Bestehen mehrerer Testamente: Welches Testament gilt? Gibt es ein jüngeres oder widersprüchliches Testament?
- Anfechtung von Testamenten: Wurde das Testament möglicherweise unter Druck, Irrtum oder Täuschung erstellt?
- Zweifel an der Testierfähigkeit: War der Erblasser bei Errichtung des Testaments überhaupt testierfähig?
Wie läuft das streitige
Erbscheinsverfahren ab?
Das Nachlassgericht prüft die vorgelegten Testamente und hört Beteiligte an. Bestehen ernsthafte Zweifel am Inhalt der Testamente, die sich durch eine reine am Wortlaut orientierte Auslegung nicht klären lassen, oder ist z.B. unklar, ob der Erblasser das handschriftliche Testament selbst geschrieben hat, ordnet das Gericht eine Beweisaufnahme an. Diese kann die Vernehmung von Zeugen oder die Einholung von Gutachten umfassen. So müssen häufig graphologische Gutachten eingeholt werden, um zu klären, ob der Erblasser das Testament geschrieben hat. Behauptet ein Beteiligter nachvollziehbar, der Erblasser sei nicht testierfähig gewesen, muss ein psychiatrisches Gutachten eingeholt werden.
Warum ist anwaltliche Vertretung im
Erbscheinsverfahren wichtig?
- Erarbeitung und Präsentation belastbarer Beweise
- Durchsetzung Ihrer Erbenstellung gegenüber dem Nachlassgericht und anderen Beteiligten
- Verteidigung gegen unberechtigte Erbschaftsansprüche Dritter
- Strategische Begleitung im streitigen Verfahren bis zur gerichtlichen Entscheidung
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Dr. Thomas Meurer
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